Übers Wasser schweben - Bericht in der Westfalenpost
Mittlerweile sehr regelmäßig, tritt die regionale Presse an uns heran, um sich auch von unserer Begeisterung vielleicht anstecken zu lassen. So auch Redakteurin Sarah Breunig von der Westfalenpost.
Da wir dies einzig als Werbung für unseren Sport ansehen, sind wir natürlich gerne auf die Anfrage eingegangen. In Vorbereitung haben wir natürlich auch miteinander telefoniert, um nicht nur gemeinsamen Termin - dieses Jahr aufgrund der bisherigen Witterung nicht ganz einfach - zu vereinbaren, sondern auch um optimale Vorbereitung im Kontext tätigen zu können. Bislang sind wir eher an bereits "erprobte" Journalisten geraten, jedoch stellte sich erst beim Termin am 12.06.2024 heraus, dass Sarah keinerlei Erfahrung im SUP-Sport bislang hat. Dieser Herausforderung haben wir uns dennoch sehr gerne angenommen, denn dies wurde am Ende die Intention Ihres Artikels. Zeugnis dieses Selbstversuches ist der Artikel - vorab gesagt, wir konnten an Sarah die Begeisterung vermitteln, wie im Nachfolgenden der Artikel belegt. An dieser Stelle einen herzlichen Dank an Sarah, dass sie sich trotz unglücklicher Witterung dem SUP'en gestellt hat, für die unterhaltsamen zwei Stunden, und die dabei entstandenen Fotos, die wir hier ebenso gerne mit abgebildet haben möchten.
Beim Stand Up Paddling übers Wasser schweben
Wie fühlt es sich an, auf einem Board über den
Listersee zu gleiten? WP-Redakteurin Sarah
Breunig hat den Trendsport ausprobiert.
Obwohl mein Board noch mit der "Nose" (also der Spitze) am Ufer des Listersees bei Drolshagen steht, spüre ich unter mir schon die leichten Wellenbewegungen des Wassers. Sie wiegen das Board, auf dem ich barfuß und breitbeinig stehe, sanft hin und her. Aufregung und Vorfreude steigen in mir empor. Maik, der SUP (Stand Up Paddling) - Boards an der Listertalsperre vermietet und verkauft, schaut mich ein letztes Mal prüfend an, dann breitet sich ein Strahlen über seinem wettergegerbten Gesicht aus: "Herzlich willkommen im Stand Up Paddling!" Mit diesen Worten gibt er dem Board einen kleinen Schubs. "Woa" entfährt es mir als erste Reaktion, als ich alleine stehe und die Bewegungen des Wassers unter mir noch viel deutlicher spüre. Es ist die Magie des ersten Mals.
Fixpunkte: das A und O " .Du kannst nichts falsch machen,
dein Körper tariert das Schwanken
automatisch aus. Denk an den Fixpunkt!", ruft mir Maik vom Ufer ermutigend zu. Die Strömung und der
leichte Wind treiben mich erstaunlich schnell von ihm weg. Fixpunkt,
stimmt! Ich fokussiere die Brücke
über dem Stausee in der Ferne. Ich
will ja die Balance halten und nicht
schwimmen gehen. Zwar ist das
Wasser mit 17 Grad sogar wärmer
als die Lufttemperatur (frische 14
Grad), trotzdem: Ich will bei dem
wolkenverhangenen Himmel gar
nicht erst ans Hineinfallen denken.
Der Trick sei, den Kopf auszuschalten und - auch wenn es schaukelt -
einfach weiter nach vorn zu blicken.
Klar fühlt es sich im Stand wackeliger auf dem Board an als noch vorher kniend. Aber: "Der Weg ist das
Ziel und sonst setzt du dich einfach
wieder runter", hat Maik mir erklärt. Und er muss es ja wissen.
Der 46-jährige Maik Wieloch
steht in der Saison selbst zwei- bis
dreimal die Woche auf dem SUP-Board. Sein Verkauf und Verleih
Key2fun befindet sich an der
Kalberschnacke 6 in Drolshagen.
Er ist gebürtiger Berliner, wohnt jetzt in Drolshagen. Diesen Schritt zu gehen und die Hauptstadt in die Ruhe des Landlebens einzutauschen, kenne ich selbst gut. Maik liebt den Wassersport, bereits 1997 hat er seine Leidenschaft zum Beruf gemacht. Früher war es das Kitesurfen, heute ist es das Stand Up Paddling. "Da ist man nicht auf Winde und Gewässer angewiesen, mit dem SUP-Board kann ich überall schippern, ob mit Freunden oder mal gemütlich alleine als Chill out", erzählt er. Den Verleih betreibt er in erster Linie aus dem einen Grund: "Ich will meine Begeisterung für das Stand Up Paddling weitergeben." Stand Up Paddling – ein Wassersport für jeden. Stand Up Paddling ist in den letzten Jahren ein wahrer Trendsport geworden – und das durch alle Altersgruppen hinweg.
Ich will meine Begeisterung für das Stand Up Paddling weitergeben."
Wer Fahrrad oder
Ski fahren kann, für den sei der sogenannte "Ride" (also das Fahren)
auf dem Board kein Problem, wie
Maik erklärt. Ein gewisses Körper- und Balancegefühl braucht es, stelle
ich auf dem Wasser fest. Nach den
ersten aufregenden Momente fühlt
es sich super schön an, auf dem
Wasser dahinzugleiten. Tiefe Ruhe
umgibt und erfüllt mich, ich höre
nur das leise Schwappen der Wellen
gegen mein Board und entferntes
Vogelgezwitscher. Vier Enten gleiten nicht weit von mir genüsslich
durchs Wasser, ich fühle mich genauso entspannt, wie sie aussehen.
Doch ich will ja nicht nur stehen
und mich von der Strömung treiben lassen, sondern mich mit dem Paddel auch in eine bestimmte Richtung fortbewegen. "Das sieht super
aus, erstmal lernst du stehen und
dann lenken", motiviert mich Maik
vom Ufer. Es klappt immer besser.
Bevor ich auf das Wasser durfte,
sind wir ein paar Sicherheitsregeln
durchgegangen. Sicher schwimmen zu können, das ist natürlich
eine der Voraussetzungen. Und körperliche Fitness braucht es für den
Ganzkörpersport auch. Maik empfiehlt außerdem, beim Stand Up
Paddling immer zu zweit zu sein.
Als ich wieder am Ufer lande,
steht mein Entschluss fest: Es wird
bestimmt nicht bei dem einen Mal
Stand Up Paddling bleiben.
(c) Sarah Breunig / Westfalenpost vom 15.06.2024